Dresden: Markgraf Konrad der Große
In Dresden finden wir auf der Außenseite des Stallhofs des Dresdener Residenzschlosses
in der Augustusstraße ein über 100 m langes Porzellanwandbild.
Auf fugenlos angebrachten 23000 Fliesen aus der Meißener Porzellanmanufaktur ist auf der über 100 m langen Nordwand
des Dresdener Stallhofs ein überlebensgroßer Reiterzug dargestellt.
Er wurde von 1904 bis 1907 erstellt und ersetzte das in einer Putzkratztechnik zwischen 1872 und 1876
aufgetragene Wandbild, das auf einem Entwurf basiert, der 1865 vom Maler Wilhelm Walther vorgelegt wurde.
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Das imposante Bild stellt beginnend mit Markgraf Konrad der Große und endend mit König Georg
die Ahnengalerie der 34 zwischen 1127 und 1873 in Sachsen herrschenden Wettiner dar.
Konrad kam als Sohn des Grafen Thimo von Wettin 1098 zur Welt. Er wurde als Graf Konrad von Wettin
1123 Markgraf von Meißen. Später wurde er aufgrund seiner Bedeutung über das Wettinische Herschaftsgebiet
hinaus als 'Konrad der Große' bezeichnet.
Seine Gemahlin Luitgard war die Tochter von Adalbert (Albrecht) von Elchingen-Ravenstein,
Graf von Elchingen und Irrenberg und Bertha von Staufen, Gräfin von Elchingen und Irrenberg Gräfin von Berg.
Gegründet wurde das Kloster Elchingen von Luitgards Eltern vor 1120 im Tal nahe der Donau.
Nach einem Brand wurde das Kloster 1128 auf dem Berg innerhalb einer mittelalterlichen Schloss- oder
Burganlage am heutigen Standort von Markgraf Konrad von Meißen und seiner Gemahlin Luitgard
neu gegründet. Eine Stiftungsurkunde existiert wohl nicht mehr.
Auf den 26.2.1142 ist eine Urkunde datiert aus der hervorgeht, dass Markgraf Konrad und seine
Gemahlin Luitgard die Abtei Elchingen an den Römischen Stuhl übergeben haben.
Auszüge aus 'Geschichte des ... Fürsten Herrn Conrads des Großen...' aus dem Jahr 1745.
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Weitere Informationen:
Sehenswürdigkeiten online Dresden: Der Fürstenzug
Tourismusverband Dresden: Fürstenzug in Dresden - Das größte Porzellanbild der Welt
Wikipedia-Artikel: Konrad I. (Meißen)
books.google - Geschichte des Durchlauchtigen Fürsten Herrn Conrads des Großen 1745
Kloster Petersberg: Grabstätte von Konrad des Großen und seiner Frau Luitgard
Der Petersberg in der Gemeinde Petersberg in der Nähe von Halle, ist die höchste Erhebung des Saalekreises in Sachsen-Anhalt.
Blick auf den Petersberg bei Halle |
Stiftskirche auf dem Petersberg |
Auf dieser bis ins Mittelalter als Lauterberg bezeichneten Anhöhe wurde um 1124
vom Bruder Konrad des Großen, Graf Dedo von Wettin, ein Augustiner-Chorherrenstift als Hauskloster
der Wettiner gegründet. 1142 wurde mit dem Bau der Stiftsbasilika St. Petrus begonnen.
Im Jahre 1156 legte Konrad im Dom zu Meißen seine Herrschaftsinsignien ab, um als Laienbruder in dieses
Stift einzutreten. Er starb am 5.2.1157 und wurde in der noch nicht fertiggestellten Stiftskirche
neben seiner schon früher verstorbenen Gemahlin Luitgard bestattet.
Ansichtskarte aus dem Jahr 1899 |
Stiftskirche auf dem Petersberg |
1565 wurden die Stiftskirche und Klosteranlage nach einem Blitzeinschlag fast vollständig zerstört und
die Kirche stand anschließend über Jahrhunderte als Ruine auf dem Petersberg.
Von 1853 bis 1857 wurde mit Mitteln des preußischen Staates die Kirche nach Plänen von 1565 fast originalgetreu
wiederaufgebaut.
Von 1965 bis 1971 fanden umfangreiche Renovierungsarbeiten und im Mittelschiff archäologische Untersuchungen
statt.
Dabei wurden die Grabplatten aus dem Mittelschiff entfernt und an der Süd- und Westwand der
Stiftskirche angebracht.
An der Südwand finden wir seitdem von links nach rechts die Grabplatten von Luitgard, Konrad von Meißen,
Mathilde und Heinrich I.
Die ursprünglichen Grabstellen werden seitdem durch im Fußboden eingelassene mit Namen und Todesjahr versehene
Steinplatten markiert.
In der Turmhalle steht der Kenotaph (Scheingrab ohne sterbliche Überreste) der von Hans Walter im Jahr 1562
erstellt wurde und an die hier beigesetzte Familie des Wettiner Markgrafen Konrad des Großen erinnern soll.
Hauptschiff Richtung Kenotaph |
Kenotaph (Scheingrab) aus dem Jahr 1562 |
Luitgard und Konrad im Kenotaph |
Grabplatten von Luitgard und Konrad |
Seit März 1999 leben Brüder und später auch Schwestern der evangelisch-lutherischen Communität Christusbruderschaft Selbitz in der alten Stiftsanlage.
Garten der Christusbruderschaft |
Kloster Petersberg |
Weitere Informationen:
Wikipedia Artikel: Kloster Peterberg (Petersberg)
Straße der Romantik: Stiftskirche und Kloster Petersberg - St. Petrus
Der Petersberg bei Halle/Saale und die Stiftskirche St. Peter
Wolframs-Eschenbach: Kopie des Gnadenbildes von Oberelchingen im Liebfrauenmünster
Wolframs-Eschenbach ist eine Stadt mit gut 3100 Einwohnern an der
Burgenstraße
im Landkreis Ansbach in Mittelfranken.
Der Ort gehörte im 11. Jahrhundert den Bischöfen von Eichstätt und anschließend im 12. Jahrhundert Grafen der Region.
Vom Anfang des 13. Jahrhunderts bis 1806 wurde der Ort vom Deutschen Orden verwaltet
und zu einer imposanten Stadt ausgebaut.
1917 wurde die damals Obereschenbach heißende Stadt zu Ehren des Dichters Wolfram von Eschenbach in
Wolframs-Eschenbach umbenannt.
Rathaus und Liebfrauenmünster |
Museum und Liebfrauenmünster |
Eine Besichtigung von Wolframs-Eschenbach lohnt sich!
Die sehr gut erhaltene mittelalterliche Kernstadt wird von einer vollständig erhaltenen Stadtmauer mit zwei
Tortürmen umgeben.
Vom Wolfram-von-Eschenbach-Platz aus blickt der Besucher auf die 'Alte Vogtei', das ehemalige 'Deutschordensschloss'
(jetzt Rathaus der Stadt), das 'Liebfrauenmünster' und das 'Alte Rathaus' von 1685 (jetzt 'Wolfram Museum'),
die ein beeindruckendes Ensemble bilden.
Das Liebfrauenmünster ist die katholische Pfarrkirche der Stadt. Die Kirche wurde vom Deutschen
Orden zwischen 1220 und 1300 mit Teilen einer romanischen Vorgängerkirche als Hallenkirche erbaut. Nach dem
Turmausbau, Erhöhungen im Langhaus und Chor und dem Sakristeianbau wurde die Kirche Anfang des 18. Jahrhunderts
im barocken Stil und Mitte des 19. Jahrhunderts im neugotschen Stil umgestaltet.
Die jetzige Ausgestaltung der Kirche stammt aus den Jahren 2000-2001.
In einer Seitenkapelle des Liebfrauenmünsters hängt ein Bildnis der Sieben Schmerzen Mariens.
Das Bild ist eine Kopie des Gnadenbildes in der Klosterkirche Oberelchingen.
Kopie des Elchinger Gnadenbildes |
Die Sieben Schmerzen Mariens |
Das Altarbild der Seitenkapelle stellt die Aufnahme Mariens in den Himmel dar.
Es war das ehemalige Hochaltarbild und verweist auf die Schutzpatronin des Liebfrauenmünsters.
Das wertvollste Ausstattungsstück der Kirche stammt aus der Zeit um 1520. Es ist der Rosenkranzaltar, der
im nördlichen Seitenschiff steht und aus der Schule des Veit Stoß stammt.
Altarbild der Seitenkapelle |
Rosenkranzaltar im Liebfrauenmünster |
Weitere Informationen: